Köhl 07.03.2022

Geschäft im vergangenen Jahr wieder auf Vorkrisenniveau

Während die Verkäufe im Jahr 2020 bedingt durch die Coronakrise leicht rückläufig waren, verzeichnete der Sitzmöbelhersteller Köhl im hessischen Rödermark 2021 wieder steigende Umsätze. Das mittelständische Unternehmen mit 65 Mitarbeitern lag 2021 mit einem Umsatz von rund 17 Millionen Euro wieder auf dem Niveau von 2019. Dabei wurden 15 Prozent des Umsatzes in den europäischen Nachbarstaaten erwirtschaftet, vorwiegend in den Benelux-Ländern, aber auch in der Schweiz und in Frankreich.

Geschäftsführender Gesellschafter Indolf Matthée.
Geschäftsführender Gesellschafter Indolf Matthée.

Wachstumstreiber im abgelaufenen Jahr war unter anderem der 2020 mit dem “German Design Award” ausgezeichnete Tempeo Bürodrehstuhl, dessen Umsätze 2021 um 30 Prozent über dem Vorjahr lagen. „Ein erfreulicher Trend, der sich im Fachhandel weiter abzeichnet. In diesem Wachstum wurde ein attraktiver Großauftrag mit dem größtem Umsatzvolumen der Firmengeschichte noch nicht berücksichtigt“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Ingolf Matthée. Es wurden für den Neubau eines Frankfurter Finanzdienstleisters gleich 3.000 der hochwertigen Tempeo Drehstühle mit ergonomischer Vollausstattung bestellt. „Für den Auftraggeber waren insbesondere Design, ergonomischer Sitzkomfort und Qualität wichtige Kriterien“, erläutert Matthée den Erfolg des innovativen Produktes.

Aber auch Nachhaltigkeit und Regionalität spielten eine Rolle. Denn im Rahmen des Großauftrages vergab man die Fertigung zusätzlicher Baugruppen an die benachbarte Behindertenwerkstätte Hainbachtal und intensivierte damit die bereits bestehende Kooperation. „Die kurzen Wege zu unserem Partner sorgen für zusätzliche Flexibilität in unserer Produktionsplanung und einen geringen ökologischen Fußabdruck.“

Köhl nutzte die Krise aber auch, um zu modernisieren. 2021 wurde in die Digitalisierung des Unternehmens investiert. Der Ausbau papierloser Prozesse in Administration und Produktion wurde beschleunigt vorangetrieben. Auch die Kundenbindung steht im Fokus der Geschäftsleitung, daher ist 2022 die Einführung eines vollintegrierten CRM-Systems und ein Webshop für Business-to-Business-Kunden geplant. Zudem will man das Produktportfolio an die sich rapide verändernden Büroarbeitswelten anpassen, denn hier zeichnet sich ein Trend ab, der weg von Einzelarbeitsplätzen hin zu flexiblen Arbeitswelten und mehr mobilem Arbeiten führt. Eine Entwicklung, die man mit neuen Produkten aufgreifen möchte.

Ingolf Matthée: „Mehr Flexibilität und Effizienz in der Supply-Chain, eine größere Lagerhaltung und eine vorausschauende Beschaffungspolitik – das sind wichtige Stellschrauben, die wir trotz extremer Herausforderungen auf den Beschaffungsmärkten auch 2022 im Blick haben werden. Unser Ziel ist es, wieder eine Auslieferquote von annähernd 100 Prozent zu erreichen.“
www.koehl.com