Wie Ihre Stimme Ihre Überzeugungskraft schmälert
Die Stimme ist mehr als ein reines Kommunikationsmittel – sie beeinflusst, wie wir wahrgenommen werden. Anja Kuhn beleuchtet, wie wir unsere stimmliche Präsenz gezielt nutzen können. mehr…
Saturday, 3. May 2025
EHI 26.06.2017
Gutschein- und Geschenkkarten sind bei Kunden und Händlern sehr beliebt und erfreuen sich einer stetig wachsenden Akzeptanz. Zwei neue EU-Richtlinien könnten allerdings den Erfolg der Gutscheinkarte in Zukunft trüben. Die Zahl der Unternehmen, die in Eigenregie Bonus- und Rabattkarten ausgeben, ist erstmals leicht rückläufig, während sich immer mehr Händler unternehmensübergreifenden Bonuspunkteprogrammen wie Payback anschließen. Die handelseigene Karte spielt in Deutschland als Bezahlkarte oder als Instrument zur Kauffinanzierung nur eine untergeordnete Rolle, so einige der Ergebnisse der gerade erschienenen EHI-Studie „Kartengestützte Zahlungssysteme im Einzelhandel 2017“.
Besonders bei kurzentschlossenen Kunden sind Geschenkkarten gerne gesehen. Für Händler bedeutet das Angebot einen zusätzlichen Kundenservice und bei der Ausgabe eigener Gutscheinkarten auch eine stärkere Kundenbindung. Unter anderem aus diesen Gründen nimmt die Ausgabe und Akzeptanz von Geschenk- und Gutscheinkarten im Handel weiter zu. Ein bemerkenswerter Anteil von knapp 90 Prozent der befragten großen Handelsunternehmen* nutzt eigene Gutscheinkarten. Bei mittelständischen Unternehmen** liegt dieser Anteil bei etwa 45 Prozent. Fast ein Drittel (30,6 Prozent) der großen Händler vertreibt auch fremde Karten, bei den mittelständischen Unternehmen sind es immerhin fast 18 Prozent. Gut 14 Prozent der großen Unternehmen und knapp 3 Prozent der mittelständischen lassen zudem ihre Gutscheinkarten durch Dritte vermarkten. Der Umsatz mit Gutscheinkarten liegt im Einzelhandel nach den Berechnungen des EHI zurzeit bei gut drei Mrd. Euro.
Der wachsende Erfolg von Gutschein- und Geschenkkarten könnte allerdings im Zuge der Einführung zweier neuer EU-Richtlinien getrübt werden. Die beiden Richtlinien sollen die Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung eindämmen, unter anderem indem das anonyme Bezahlen im Internet, was aktuell mittels Geschenkkarten möglich ist, eingeschränkt wird. „Bei allem Verständnis für mehr Sicherheit im Zahlungsverkehr, muss darauf geachtet werden, dass das Handling von Gutscheinkarten für den Kunden nicht zu kompliziert wird“, kommentiert Horst Rüter, Autor der Studie. Denn gemäß Vorgaben dieser Richtlinien müssten sich Kunden bei der Nutzung einer Geschenkkarte zukünftig im Netz identifizieren oder könnten diese nur direkt im stationären Laden einlösen. Betroffen wären in erster Linie Genossenschaften, Franchise-Unternehmen oder große Handelskonzerne mit mehreren Betriebstypen. Auf sie könnten ein erhöhter Aufwand und steigende Kosten zukommen. Für Einzelhändler, die Gutscheinkarten nur in einer Vertriebslinie ausgeben, wird sich hingegen aller Voraussicht nach nicht viel ändern.
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