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Inapa IPG 25.09.2024
Insolvenzverwalter erwägt Verkauf von Inapa Packaging für 20 Millionen Euro
Die in Insolvenz befindliche Papier- und Verpackungsvertriebsgruppe Inapa – Investimentos, Participações e Gestão (Inapa IPG, Portugal) hat vier Angebote für mehrere Geschäftsbereiche erhalten. Der Insolvenzverwalter schlägt vor, den Verkauf von Inapa Packaging für 20 Millionen Euro zu autorisieren. Eine Gläubigerversammlung ist für den 27. September 2024 angesetzt.
Die Papier- und Verpackungsvertriebsgruppe Inapa, deren Hauptaktionär mit 44,89 Prozent der portugiesische Staat ist, befindet sich aktuell in einem Insolvenzverfahren. Der portugiesische Insolvenzverwalter hat vier Angebote für verschiedene Geschäftsbereiche der Gruppe erhalten, mit besonderem Schwerpunkt auf den Vermögenswerten in Portugal und Frankreich. Nun wird den Gläubigern vorgeschlagen, den Verkauf der Anteile an Inapa Packaging für 20 Millionen Euro zu autorisieren.
In einer Mitteilung an die portugiesische Börsenaufsichtsbehörde (CMVM) heißt es weiter, dass ein Bieterverfahren mit potenziellen Investoren für die Vermögenswerte von Inapa eingeleitet wurde. Dieser Prozess wurde aufgrund des engen Zusammenhangs zwischen der Vermögenssituation der Inapa-Gruppe und der Bewertung ihrer Unternehmensanteile gestartet. Dabei spielen Risiken wie eine Verschlechterung der Kreditbedingungen, verkürzte Zahlungsfristen für Lieferanten, eingeschränkter Zugang zu Kreditlinien sowie die Gefahr von Geschäftsverlusten und Humankapitalverlust eine entscheidende Rolle.
Während des Bieterverfahrens wurden vier konkrete Angebote für verschiedene Bereiche der Inapa-Gruppe eingereicht. Besonders im Fokus stehen die Vermögenswerte in Portugal und Frankreich. Allerdings wurden keine Angebote für die gesamte Gruppe sowie für die Unternehmensteile in Deutschland, Spanien, Belgien und der Türkei vorgelegt. Zwei der Angebote zielen auf die Übernahme von Inapa France SAS und Inapa Packaging Lda. Es wurden zudem nicht formalisierte Interessenbekundungen für eine mögliche Übernahme von Inapa Portugal Distribuição de Papel, S.A. geäußert.
Eine Besonderheit unter den Angeboten ist das verbindliche Angebot von Next Pack. Dieses sieht den Kauf von 100 Prozent des Grundkapitals von Inapa Packaging SAS vor, inklusive der Beteiligungen an den Tochtergesellschaften SEMAQ – Societé D’Emballage et de Manutention D’Aquitaine und Embaltec SAS, zum Festpreis von 20 Millionen Euro. Die endgültige Genehmigung dieses Angebots hängt jedoch von der Zustimmung oder Aufhebung der aufschiebenden Wirkung durch die französische Wettbewerbsbehörde ab.
In Anbetracht der vorliegenden Angebote und Interessenbekundungen schlägt der Insolvenzverwalter nun vor, dass die Gläubigerversammlung den Fortbestand der Geschäftstätigkeit des Unternehmens gewährleistet und den Verkauf von Unternehmensanteilen und weiteren Vermögenswerten fortsetzt. Konkret wird empfohlen, 100 Prozent der Beteiligungen an Inapa Packaging SAS und deren Tochtergesellschaften an Next Pack zu veräußern.
Die Entscheidung über diesen Vorschlag soll in der Gläubigerversammlung am 27. September 2024 getroffen werden. Bereits im Juli hatte die Inapa-Gruppe angekündigt, aufgrund eines akuten Liquiditätsengpasses von 12 Millionen Euro bei der Tochtergesellschaft Inapa Deutschland GmbH Insolvenz anzumelden. Für diese Situation konnte bislang keine Lösung gefunden werden. Die Inapa-Gruppe, gegründet 1965, ist seitdem zu einem bedeutenden Player in der Papier- und Verpackungsindustrie aufgestiegen.
Aktuellen Informationen zufolge hat ein bislang ungenannter Investor nun jedoch ein verbindliches Angebot zur Übernahme und Fortführung der Inapa Deutschland vorgelegt. Das Angebot umfasst offenbar das gesamte Unternehmen und könnte eine Weiterführung aller Aktivitäten ermöglichen. Es wird spekuliert, dass es sich bei dem potenziellen Investor um eine asiatische Papierfabrik handelt. Eine offizielle Bestätigung dieser Entwicklung steht allerdings noch aus. www.inapa.com