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buero.de 02.10.2025

Wechsel an der Spitze

Markus Schön verlängert seinen bis 31. Oktober 2025 laufenden Vertrag nicht. Nach vier Jahren an der Spitze der buero.de Gruppe verabschiedet sich der Vorstandschef. Ein Ziel nennt er nicht, dürfte sich aber stärker auf andere Tätigkeiten konzentrieren.

Markus Schön gibt seinen Vorstandposten bei buero.de auf
Markus Schön gibt seinen Vorstandposten bei buero.de auf

Nach Informationen aus dem Umfeld der Gesellschaft wird Markus Schön seinen Vertrag als Vorstandsvorsitzender der buero.de Handel AG nicht über den 31. Oktober 2025 hinaus verlängern. Damit endet eine vierjährige Amtszeit, die von Expansion, Reorganisation und Kurskorrekturen geprägt war. Eine offizielle Mitteilung zu seiner persönlichen Zukunft liegt nicht vor. Auch ein konkreter Zeitplan für die Nachbesetzung wurde bislang nicht kommuniziert.

Schön hatte die Aktiengesellschaft im August 2021 mit aufgebaut und seitdem geführt. Der Detmolder Verbund vereint stationäre Fachhändler für Papier, Büro- und Schulbedarf sowie E-Commerce-Aktivitäten. In der Spitze zählte die Gruppe rund 20 Standorte und etwa 1.000 Mitarbeitende. Diese Basis und Schöns Rolle als Vorstandschef sind in öffentlich zugänglichen Profilen dokumentiert.

In den Jahren 2022 und 2023 sorgte buero.de wiederholt für Schlagzeilen. Besonders sichtbar wurde Schöns Vorstoß, nach der Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof bundesweit Dutzende Standorte zu übernehmen. Das Vorhaben zeigte ambitionierte Pläne, offenbarte aber auch die Grenzen eines rasant wachsenden Handelsverbunds in einem schwierigen Marktumfeld. Zeitungsberichte hielten damals fest, dass Schön alle betroffenen Arbeitsplätze sichern wollte; am Ende kam es nicht zu einer entsprechenden Übernahme.

Operativ schaltete der Vorstand in den Jahren darauf erkennbar um. Die Gruppe konzentrierte sich stärker auf digitale Plattformansätze und straffte das Filialnetz. Im September 2024 berichteten Medien über Filialschließungen und darüber, dass ein (Teil-)Verkauf der Gruppe geprüft werde. Für den Handel war das ein deutliches Signal, dass sich die Strategie weg von flächengetriebenem Wachstum hin zu fokussierten Formaten und einer marktplatznahen Architektur bewegt.

Parallel richtete buero.de seine Einkaufsstrukturen neu aus. Anfang 2024 wurde die buero.de Einkaufsgesellschaft mbH gegründet, um Sortimente und Konditionen zentraler zu bündeln. Im August 2025 folgte eine weitere Anpassung: Schön gab die Geschäftsführung von Schäfer Papier sowie der Einkaufsgesellschaft ab; Rüdiger Simon übernahm in beiden Gesellschaften die alleinige Verantwortung. Schön konzentrierte sich fortan auf Holdingaufgaben und die Filialgesellschaft.

Die nun anstehende Veränderung an der Vorstandsspitze fällt in eine Branche, die weiterhin unter Druck steht: Frequenzschwache Innenstädte, gestiegene Kosten, Preisdruck im E-Commerce und die Notwendigkeit, Sortiment und Services deutlich digitaler zu denken. Für buero.de bedeutet das, dass der Aufsichtsrat die Rolle an der Spitze so besetzen muss, dass strategische Kontinuität und finanzielle Disziplin zusammengehen.

Neben seinen Aufgaben bei buero.de war Schön bereits anderweitig aktiv. Er ist Geschäftsführer einer Vermögensverwaltung und engagiert sich seit Jahren in einer eigenen Stiftung, die benachteiligte Kinder und Jugendliche unterstützt. Auch in seiner Kirchengemeinde übernimmt er Verantwortung in Vorständen und Ausschüssen. Branchenkenner gehen davon aus, dass er sich nach seinem Ausscheiden wieder stärker diesen Tätigkeiten widmen wird.

Bis zur offiziellen Bestätigung der Nachfolge bleibt es beim Status quo: Vertragliches Ende zum 31. Oktober 2025, Übergabe an eine noch zu benennende Führung und die Aufgabe, zentrale Projekte ohne Bruch fortzuführen. Sobald es neue Beschlüsse des Aufsichtsrats oder der Gesellschaft gibt, berichten wir nach.

Mitteilung von buero.de: Unternehmen plant Neuausrichung
buero.de will sich nach eigenen Angaben strategisch neu ausrichten. Die Detmolder Unternehmensgruppe plant eine stärkere Internationalisierung, neue Lieferantenkooperationen und eine klarere Trennung ihrer Geschäftsbereiche. CEO Markus Schön hatte den Aufsichtsrat bereits vor einiger Zeit darüber informiert, dass er seinen Vertrag nicht verlängern wird. Hintergrund sind unterschiedliche Auffassungen über Tempo und Umfang des geplanten Umbaus. Der Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Broszio betont, die Positionen lägen nicht so weit auseinander, dass eine Einigung ausgeschlossen sei. Schön stehe für einen geordneten Übergang bereit.

Im Zuge der Neuausrichtung will buero.de das stationäre Geschäft auf standardisierte Lösungen fokussieren, für Firmenkunden und den Großhandel eine eigene Einheit schaffen und das Onlinegeschäft – mit Marktplatzmodellen und digitalen Services wie der buero.de-Secure-Cloud – ausbauen. Zudem sollen internationale Shared-Services gestärkt werden. Der Aufsichtsrat prüft eine mögliche Aufspaltung, um insbesondere die digitalen Aktivitäten weiterzuentwickeln und Schöns Expertise in diesem Bereich zu halten.
buero.de