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Schwan-Stabilo 16.12.2025
Entschlossen gegen den Negativtrend
Schwache Konjunktur, geopolitische Spannungen und eine spürbare Konsumzurückhaltung haben das Geschäftsjahr 2024/25 geprägt. Die Gruppe Schwan-Stabilo reagiert mit klaren Prioritäten, strukturellen Maßnahmen und gezielten Investitionen in Innovation, Effizienz und internationale Märkte.
Das wirtschaftliche Umfeld hätte herausfordernder kaum sein können. Geringes weltweites Wachstum, steigende Zölle, geopolitische Spannungen und eine verhaltene Konsumstimmung belasteten 2024/25 den internationalen Handel. Auch im deutschen Markt blieb die Nachfrage insbesondere im Non-Food-Bereich gedämpft. Diese Rahmenbedingungen wirkten sich spürbar auf alle drei verbrauchernahen Geschäftsfelder der Gruppe Schwan-Stabilo aus – Schreibgeräte, Kosmetik und Outdoor.
Zum Stichtag 30. Juni 2025 erreichte der Gruppenumsatz rund 758 Millionen Euro und lag damit etwa fünf Prozent unter dem Vorjahreswert von 797,2 Millionen Euro. Währungsbereinigt betrug der Rückgang knapp vier Prozent. Die Entwicklung fiel je nach Sparte unterschiedlich aus. Während Schwan Cosmetics mit 369,3 Millionen Euro nahezu das Vorjahresniveau hielt, verzeichnete der Teilkonzern Schreibgeräte einen Umsatz von 199,1 Millionen Euro nach 213,6 Millionen Euro im Vorjahr. Das Outdoor-Geschäft erreichte 188,7 Millionen Euro und blieb damit ebenfalls deutlich unter dem Vorjahreswert.
Parallel zu den wirtschaftlichen Herausforderungen hat sich die Führungsstruktur des Unternehmens verändert. Seit dem 1. Oktober 2025 wird Schwan-Stabilo von CEO Michele Molon und CFO Anke Buttler geführt. Molon bringt mehr als 25 Jahre internationale Managementerfahrung aus Familienunternehmen und börsennotierten Konzernen mit. Zuvor war er in verschiedenen globalen Schlüsselpositionen bei Swarovski tätig, zuletzt als Chief Commercial Officer. Sebastian Schwanhäußer wechselte nach fast drei Jahrzehnten in operativer Führungsverantwortung an die Spitze des Firmenbeirats.
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2025/26 rechnet das Unternehmen nach dem ersten Quartal mit einer langsamen Stabilisierung der Märkte. Um die eigene finanzielle Handlungsfähigkeit zu sichern, setzt die Gruppe derzeit konsequent auf Kosteneffizienz. Weltweit wird vorerst auf Neueinstellungen verzichtet. Ziel ist es, Stabilität zu wahren und gleichzeitig Spielräume für künftige Entwicklungen zu erhalten. CFO Anke Buttler betont dabei die Balance zwischen Vorsicht und Investitionsbereitschaft. „Trotz der gebotenen Vorsicht bleibt unser Kurs klar, wir setzen auf die Stärke und Vielfalt unserer Marken. Kostenbewusstsein und Effizienz sind zwar die Themen der Stunde, aber kein Selbstzweck. Wir investieren weiterhin, doch mit klaren Prioritäten, in alles, was unsere Zukunft sichert.“
Im Schreibgerätegeschäft steht Stabilo exemplarisch für den strukturellen Wandel der Branche. Laut Handelsverband Büro und Schreibkultur sank der Branchenumsatz 2024 von 13,2 auf 12,5 Milliarden Euro. Eine kurzfristige Erholung ist nicht absehbar. Regionale Nachfrageschwächen, hohe Lagerbestände im Handel und eine insgesamt zurückhaltende Konsumstimmung führten bei Stabilo zu einem Umsatzrückgang von fast sieben Prozent. CEO Horst Brinkmann verweist auf zusätzliche Belastungen durch eine abgekühlte Nachfrage in Asien, volle Lager in Europa und mehrere Insolvenzen im US-Markt. Gleichzeitig verfolgt Stabilo eine klare Strategie, die Innovationskraft stärkt und neue Märkte erschließt. In Deutschland setzt das Unternehmen auf ein Freiwilligenprogramm mit Angeboten für Teilzeit und Vorruhestand. Weltweit sollen die Personalkosten bis 2028 um acht Prozent sinken.
Trotz des schwierigen Umfelds setzte Stabilo gezielte Akzente in der Produktentwicklung. Aufmerksamkeit erzielte die limitierte Kooperation mit Dolce & Gabbana, bei der ein Stabilo Boss Set im Original-Design der Modemarke entstand. Im Bildungsbereich präsentierte das Unternehmen erstmals Lösungen, die handschriftliches Schreiben sinnvoll mit digitalen Anwendungen verbinden. Die Bolly-App, der Stift LUNIS graph sowie der Vokabeltrainer LUNIS ink verknüpfen Papier und App, indem handgeschriebene Inhalte in Echtzeit erkannt und verarbeitet werden. Brinkmann sieht darin einen relevanten Impuls für den Lernalltag von Kindern und Jugendlichen.
Auch Schwan Cosmetics bewegte sich in einem dynamischen, zunehmend schnelllebigen Markt. Die weltweite dekorative Kosmetik wuchs 2024/25 um rund fünf Prozent, getragen vor allem von Produkten für Lippen und Gesicht. Der E-Commerce-Anteil stieg auf über 30 Prozent, Social-Commerce-Formate wie der TikTok-Shop beschleunigten Produktzyklen erheblich. Schwan Cosmetics reagierte mit schlankeren Prozessen, strikter Kostenkontrolle und einer höheren Produktionseffizienz. Der Umsatzrückgang fiel mit minus einem Prozent moderat aus. CEO Tomás Espinosa beschreibt den Wandel der Branche deutlich. „Aus Fast Beauty ist Ultra-Fast Beauty geworden.“ Neue regionale Marken gewinnen an Bedeutung, Asien entwickelt sich zum Wachstumsmotor, während Europa an Dynamik verliert. Schwan Cosmetics beschleunigte seine Entwicklungsprozesse und investierte gezielt in regionale Konzepte und Schlüsseltechnologien. Produkte wie die Linie Blur Me Away bedienen gezielt Trends aus der K-Beauty-Welt. Zudem erhielt das Unternehmen die Platinum-Zertifizierung von EcoVadis und zählt damit zu den bestbewerteten Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit.
Im Outdoor-Segment machten sich nach Jahren des Wachstums Marktsättigung, hohe Lagerbestände und die angespannte Lage im Sportfachhandel bemerkbar. Der Umsatz ging um rund zehn Prozent zurück. Dennoch hielten die Marken deuter, Ortovox, Maier Sports und Gonso an ihren strategischen Zielen fest. Investitionen in Innovation, Design und Nachhaltigkeit blieben ein zentraler Bestandteil der Ausrichtung. CEO Martin Riebel verweist auf positive Entwicklungen im E-Commerce und in internationalen Märkten wie China, Frankreich und Großbritannien. Besonders die Einführung eines neuen ERP-Systems bezeichnet er als größte Investition in der Geschichte des Teilkonzerns. Parallel dazu wurde das Produktportfolio konsequent entlang der Nutzerbedürfnisse weiterentwickelt, etwa mit funktionalen Erweiterungen bei bewährten Radbekleidungs-Bestsellern.
CEO Michele Molon macht deutlich, dass der eingeschlagene Kurs auf Dialog und langfristige Perspektive setzt. Er will künftig regelmäßig mit Mitarbeitenden weltweit im Austausch stehen, um Transparenz zu schaffen und den Veränderungsprozess gemeinsam zu gestalten. „Wir haben ein starkes Fundament, erfahrene Teams und das Vertrauen in unsere Stärken. Und wir werden alles daransetzen, die wirtschaftlich notwendige Trendwende zu erreichen und wieder zu wachsen.“ stabilo.com