Altenaer Kreis 10.05.2010

AK: Ende der Durststrecke

Die deutsche PBS-Markenindustrie lässt die Wirtschafts- und Finanzkrise schneller hinter sich, als sie dies bisher erwartet hatte. Nach der Frühjahrs-Tagung in Nürnberg teilte der Markenverband der PBS-Branche Altenaer Kreis (AK) mit, dass sich die Gesamtumsätze der Markenfirmen im ersten Quartal des Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 6 Prozent (Inland = drei Prozent, Export = neun Prozent) verbessert hatten. Sie reichten damit aber noch nicht an das Niveau von 2008 heran, betont der Verband.

Der AK, der schon im November 2009 daran glaubte, erste Anzeichen für eine Erholung ausgemacht zu haben, bestätigt damit “das Ende der Durststrecke”, wie AK-Sprecher Rolf Schifferens dies formuliert. Schifferens, der auch Geschäftsführer der Faber-Castell Vertrieb GmbH ist, weiter: “Die 20 im AK zusammengeschlossenen führenden Markenfirmen wollen in diesem Jahr wieder wachsen. Nach fast zweijährigen Umsatzeinbußen besteht jetzt wieder berechtigter Grund zur Hoffnung.” Dabei erinnert er daran, dass die Nachfrage nach Papier-, Büroartikeln und Schreibwaren immer erst einige Monate später auf die Verbrauchsgewohnheiten der Konsumenten und damit auf die Branchenumsätze durchschlagen. Die AK-Markenfirmen hatten das Jahr 2009 im Durchschnitt mit Umsatzrückgängen von 9 Prozent abschließen müssen. Im Inland bezifferte der AK dies mit fast 5 Prozent, im Exportgeschäft, dem Umsatzbringer der Boomjahre 2007 und 2008, sogar mit fast 16 Prozent.
So soll auch ab diesem Jahr wieder das Exportgeschäft mit durchschnittlich sieben Prozent Umsatztreiber sein. Rolf Schifferens: “Ja, die Umsätze ziehen wieder an.” Dies gelte vor allem im Exportgeschäft, aber auch die Deutschlandnachfrage wachse weiter, wenngleich nicht so stark. In Deutschland planen die AK-Markenfirmen übers Jahr ein Umsatzwachstum von fünf Prozent. Sorgen bereiten ihnen allerdings die zum Teil kräftigen Preiserhöhungen bei den wichtigsten Vormaterialien. Die Hoffnungen auf “das Ende der Durststrecke” erklärte der AK-Sprecher auch mit der veränderten Wahrnehmung der Markenbedeutung und der Produktqualitäten sowohl für die privaten Konsumenten wie für die Einkäufer von gewerblichem Bürobedarf. Wie eine Fünf-Jahres-Analyse des Office Gold Clubs ermittelte, sagen 71 Prozent der Befragten, ihr Einkaufsverhalten habe sich mit Blick auf Innovationen, Produktqualität, Markenorientierung und Nachhaltigkeit verändert. “Nicht zuletzt auch deshalb schließt sich Faber-Castell ab 2011 der Marken-Roadshow des Office Gold Club an,” erwähnte Rolf Schifferens am Rande.
Unabhängig von der Einkäufer-Befragung bestätigte kürzlich das Marktforschungsunternehmen GfK, dass “die Qualitäts- und Markenorientierung beim Kauf von Papier- und Schreibwaren in 2009 weiter gestiegen” sei. Vor allem bei Schreibgeräten sei Qualität wichtigstes Kaufkriterium. www.altenaerkreis.de