Prisma AG 03.02.2014

Handel soll alleiniger Eigentümer werden

Die Aktionäre der Prisma AG wurden in der vergangenen Woche zu einer außerordentlichen Hauptversammlung am 6. März nach Düsseldorf eingeladen. Dabei sollen die beiden Vertreter des Großhandels im Aufsichtsrat abgewählt werden.

Prisma AG
Prisma AG

Die Erklärung für dieses Vorgehen wird in der Einladung wie folgt erläutert: “Wir, die Vertreter des Fachhandels im Aufsichtsrat, der Sachverständige Dr. Steffens und der Vorstand, wollen, dass die Prisma Fachhandels AG ausschließlich dem Fachhandel, Fachhandels Kooperationen (hier Büroring) und Förderinstituten des Fachhandels gehört. Die Herausforderungen in der Zukunft sind für alle Marktteilnehmer gewaltig und nur zu bewältigen, wenn es klare Vorgaben und eindeutige Empfehlungen an den Fachhandel gibt.”

Im Laufe der Jahre habe sich gezeigt, dass die Prisma Service Center (PSC) Verträge (in der Satzung „Systempartnerverträge“) von beiden Seiten nicht mit Leben erfüllt wurden. Der Vorstand hat die Verträge deshalb im Dezember 2011 gekündigt. Durch die zweijährige Kündigungsfrist wurden die Verträge somit zum Ende des vergangenen Jahres rechtswirksam beendet.

Gespräche zur Weiterführung der Verträge hätten – wie es in einem Schreiben weiter heißt – zu keinem Ergebnis geführt. Daher habe der Aufsichtsrat im Oktober 2013 dem Vorstand empfohlen, die bisherigen Verträge nicht zu verlängern und auch keine neuen Verträge abzuschließen.

In der Satzung der Prisma AG ist mit der rechtswirksamen Beendigung der PSC Verträge der Einzug der Aktien bei den PSC vorgesehen. Die Aktien wurden am 2. Januar per eingeschriebenem Brief eingezogen, im Aktienbuch ausgetragen und der Aktienwert an die PSC ausgezahlt. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung in Düsseldorf sollen die beiden Aufsichtsratsmitglieder des Großhandels, Martin Kunow und Klaus Danne (PBS-Deutschland), abgewählt werden

Die Prisma wurde 1982 vom Großhandel ins Leben gerufen. Europakontor – ein Großhandelsverband – war dabei federführend und bis 2007 auch 100 Prozent Gesellschafter der Prisma. Gleichzeitig hatten bedeutende Großhändler mit der Prisma besondere Dienstleistungsverträge abgeschlossen – die sog. PSC-Verträge. In diesen Verträgen wurden Leistungen und Gegenleistungen festgelegt.

In 2007 wurde die Prisma GmbH in die Prisma Fachhandels AG umgewandelt und die Fachhändler sind seither mit 74,9 Prozent Mehrheitseigentümer der Prisma. Die PSC verfügen über eine Sperrminorität von 25,9 Prozent. Diese Sperrminorität ist bedeutend bei allen Satzungsänderungen.

Die Bedeutung des PBS-Großhandels für die Gruppe sei für den Handel unbestritten. Der Großhandel werde deshalb aufgefordert, sich darauf zu konzentrieren seine Leistungen stetig zu verbessern. Die Zusammenarbeit der Prisma AG und den PSC in der Zentralregulierung ist – wie es weiter heißt – von allen Maßnahmen nicht betroffen und wird weitergeführt. www.prisma.ag