Adveo Deutschland 01.12.2017

Adveo World ganz im Zeichen des Übergangs

Mainz und das Kloster Eberbach waren Austragungsort der diesjährigen Adveo World. Ob die ehemalige Zisterzienserabtei in der Nähe von Eltville am Rhein im Rheingau in weiser Voraussicht gewählt wurde, konnte nicht geklärt werden. Die Interims-Geschäftsführerin Susanne Möcks-Carone trug jedenfalls dazu bei, die Teilnehmer – Händler wie auch Lieferanten – weniger mit spirituellen Sprüchen, sondern mit klaren Fakten wieder auf den rechten Weg zurückzuführen.

 Interims-Geschäftsführerin Susanne Möcks-Carone,
Interims-Geschäftsführerin Susanne Möcks-Carone,

Die diesjährige Adveo World sollte keine einfache Veranstaltung werden. Viel Unmut hatte sich bei den Adveo-Kunden und vor allem bei den Calipage-Mitgliedern angestaut. Lieferprobleme, Kommunikations- und Strategiefehler sorgten für viel Ärger in den vergangenen Monaten. Schließlich übernahm Susanne Möcks-Carone dann Mitte Oktober überraschend das Zepter bei Adveo Deutschland. Die erfahrene Interimsmanagerin ist eine Anhängerin klarer Worte. So konnte sie gleich zu Beginn des Adveo World Congress im Kloster Eberbach mit Fakten aus erster Hand die angereisten Gäste auf ihre Seite ziehen. Sie räumte zuerst mit einigen Gerüchten auf und stellte die zuletzt unbefriedigende Liefersituation in den Fokus. Hier sollen zusätzliche Schichten in der Adveo-Logistik für eine schnelle Lösung sorgen. Die Adveo Performance müsse nun deutlich besser werden, erklärte Möcks-Carone, und gleichzeitig das Vertrauen der Händler zurück gewonnen werden. Adveo sei ein Unternehmen mit viel Chancen, trotzdem müsse alles auf den Prüfstand gestellt werden, hob die Geschäftsführerin hervor. Den Worten müssten nun Taten folgen. Unterstützt wurde Susanne Möcks-Carone bei ihrem ersten und wohl „letzten Adveo World Auftritt“ durch die starke Präsenz aus Spanien. Allen voran nahm der CEO der Adveo-Gruppe, Jaime Carbó, das Mikrofon in die Hand und erläuterte seine Pläne, das traditionelle Großhandelsgeschäft auf eine neue, europäische Plattform „für Arbeitsplatz Lösungen“ zu stellen. Für Adveo sei 2017 ein Jahr voller Veränderungen gewesen: „neues Team, neue Größe, neue Finanzstruktur und ein neuer strategischer Plan“. Letzterer allerdings sollte bei den sich anschließenden Workshops „Calipage“ und „Pergamy“ noch für Zündstoff bzw. für Diskussionsbedarf sorgen. Vor allem die neue Eigenmarke „Pergamy“, als Ersatz für die bisherigen „5Star“-Produkte, und die vorgestellte Calipage-Strategie standen in der Kritik der Händler. Der dringende Gesprächsbedarf wurde vom deutschen Adveo-Management erkannt und eine Verbesserung der Kommunikation mit den Händlern angekündigt. Mit der Nachricht, dass ein neuer Deutschland-Geschäftsführer (mit Branchenhintergrund) bereits gefunden sei und Anfang Januar seinen Dienst antreten werde, kündigte Susanne Möcks-Carone ihren Abschied von Adveo für den März an.

Und schließlich war da noch Skisprung-Legende Sven Hannawald, der sich den Fragen von Siegfried Elsaß stellte, und vor den Teilnehmern über seine sportliche Karriere und sein Burn-out berichtete. Er zog dabei Parallelen zur Wirtschaft und wie man der großen Erschöpfung entgehen kann. Ebenso der Realität verbunden fühlte sich Aline Florence Buttkereit, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Ersten Deutschen Fachverbandes für Virtual Reality, allerdings von einem anderen Standpunkt aus gesehen. Ihr Thema war „Multimediales Storytelling unter Einbezug der digitalen Medien“ und hier insbesondere Augmented Reality/Virtual Reality. Dieses Thema vor Augen, konnten die Congress-Teilnehmer anschließend beim Klosterrundgang mit Weinprobe ihrer Phantasie freien Lauf lassen, denn im Kloster Eberbach entstanden 1985/86 die Innenaufnahmen zur Verfilmung des Romans „Der Name der Rose“ von Umberto Eco – unter anderem mit Sean Connery.

Am zweiten Tag wollte Adveo seine Besucher (mit 650 Teilnehmern aus dem Handel etwas unter dem Vorjahresniveau: 770 in Leipzig) – auf der Adveo World-Convention mit einem neuen, frischen Ausstellungs-Konzept überraschen. Neben den altbewährten Ausstellerständen wurden zusätzlich themen- und kampagnenspezifische Produkte und Dienstleistungen präsentiert. Hier scheiterte der Veranstalter allerdings an der mangelnden Neugierde der Besucher. Vielleicht sollten die Kampagnenwelten, eine sonst gute Idee, dann im nächsten Jahr vielleicht mit einem Bonussystem für die Besucher einhergehen. Insgesamt aber zeigten sich die Aussteller am Ende des Messetages zufrieden. Am Abend wurden schließlich noch die Adveo Awards verliehen: „Dienstleister des Jahres“ ist GLS, „Lieferant des Jahres“ HP, „Händler des Jahres“ ABE aus Willich. Über die „Persönlichkeit des Jahres“ freuen wir uns ganz besonders, denn über das Calipage-Mitglied Ingo F. Schreiber, Schreiber + Weinert aus Hannover, haben wir in unserer PBS Report-Ausgabe Juni-Juli 2017 berichtet.
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