HBS 29.01.2018
Der Bürofachhandel unterstützt bei der digitalen Transformation
Das Gesamtvolumen des deutschen PBS Marktes verzeichnete 2017 ein leichtes Minus von 0,6 Prozent und betrug knapp 13 Milliarden Euro. Zwar war die Branche mit höheren Erwartungen in das Jahr gestartet, doch letztlich kam dieser Verlauf nicht unerwartet. Der Trend zu neuen, digitalen Arbeitsformen hält an und wird vom Fachhandel aktiv begleitet. Die gute Konjunktur kann den Wandel der Büroarbeit nicht voll kompensieren.

Der PBS-Streckenhandel verzeichnet laut HBS-Panel im Jahr 2017 eine Umsatzsteigerung von 3,5 Prozent. Die anhaltende Schwäche einzelner Global Player führt zu Umsatzverlagerungen auf den kooperierenden Fachhandel. Der lokale Streckenhändler mit umfassenden Services und Beratung vor Ort sowie festen Ansprechpartnern baut seine Marktposition aus.
Neben umfangreichen Warensortimenten schätzt der Kunde Lieferung und Services aus einer Hand, wie beispielsweise Kaffee- und Getränkelieferung, persönliche Arbeitsschutz- sowie und Hygieneartikel bis hin zur Logistik kundenindividueller Artikel. Von der Lieferung bis zur Rechnungsstellung wünschen Firmen feste Ansprechpartner, transparente Prozesse und fehlerfreiere Abrechnungsvorgänge. „Das sind die Vorzüge des regionalen Streckenhändlers“, sagt HBS-Präsident Michael Ruhnau, „dies verlangt nach einer hohen Qualität der Systemlogistik“. Mit den steigenden Anforderungen an Warenverfügbarkeit und neuen Zusatzartikeln steigen die Anforderungen an die Logistikprozesse und deren Optimierung. Hier punkten Händler, die über eine optimierte Abwicklung ihrer C-Artikel-Geschäfte und eine ausgefeilte Lagerlogistik verfügen.
Bei den PBS-Ladengeschäften weist das HBS-Panel 2017 einen Umsatzrückgang von 3,5 Prozent auf. Beflügelt durch das Trendthema Handlettering und Ausmalen steigt der Mal- und Zeichenbedarf um 13 Prozent auf 135 Millionen Euro. „Gerade in einer so mobilen und schnelllebigen Zeit, wo der Spagat zwischen Beruf und Familie immer schwerer zu bewerkstelligen ist, sorgen Kreativprodukte für den nötigen Ausgleich“, berichtet HBS-Präsidiumsmitglied Birgit Lessak. Hier wuchs primär der Bereich der Tusche und Künstlerfarben. Darüber hinaus stieg der Umsatz bei Schreibgeräten um 2,5 Prozent auf 913 Millionen. Getragen wurde das Wachstum insbesondere vom Verkauf der Blei- und Buntstifte mit 27 Prozent.
Im klassischen PBS-Geschäft nimmt der Wettbewerbsdruck seitens der Drogerien, Supermärkte und Lebensmittel-Discountern und der Non-Food-Discounter zu. Nur mit einer klaren Fachhandelspositionierung, einem standortorientierten Konzept kann sich ein Fachgeschäft erfolgreich aufstellen. „Viele Hersteller bedienen sowohl diesen Massenmarkt, als auch den Fachhandel. Die Breite und Tiefe des Angebots darzustellen, ist der Vorzug des Fachhandels“, erklärt Carla Gundlach, Vizepräsidentin HBS.
Das Geschäft mit Tinte und Toner ist seit mehreren Jahren rückläufig. Dieser Trend wird sich mit einem zunehmenden Grad der Digitalisierung fortsetzten. Der Bereich des EDV-Zubehörs wächst mit 1,3 Prozent weiter. Der Nachfragerückgang bei Bürokommunikationspapieren verlangsamt sich auf 3,3 Prozent, der Umsatz mit Druckerverbrauchsmaterialien sank um 7,9 Prozent.
Viel Potential bietet das zentrale Thema Datensicherheit, mit dem sich der Fachhandel durch den Einsatz neuer Technologien und Software beim Kunden profilieren kann. Hier gilt es, die Unternehmen im Umgang mit ihren Daten in Zeiten, in denen die Mitarbeiter von überall her Zugriff auf Firmendaten haben, zu sensibilisieren und zu beraten. Den – auch durch gesetzliche Veränderungen wie der Datenschutzgrundverordnung gegebenen – hohen Anforderungen an Sicherheitsstandards und dem extrem gewachsenen Bedürfnis nach Datensicherheit sind die im Einsatz befindlichen Systeme oft nicht mehr gewachsen. Zusätzlich werden die Sicherheitsrisiken durch komplizierte oder veraltete Hardware in den Unternehmen begünstigt. Hier sorgt der Handel für die Bereitstellung adäquater Lösungen.
Darüber hinaus stellt die digitale Dokumentenverwaltung eine tragende Rolle bei der Investitionsplanung von Unternehmen dar. „Das Büro ist die Schaltzentrale der digitalen Transformation. Da passen alt hergebrachte, analoge Technik und Papierdokumente nicht mehr.Entsprechende individuelle Lösungen hält meist nur der beratende Fachhändler parat“, erklärt der HBS Präsident abschließend.
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