Herma 12.04.2022
„Für weitere Unwägbarkeiten gewappnet“
Dramatische Preiserhöhungen bei Rohstoffen, angespannte Lieferketten und Materialengpässe bei gleichzeitig wachsender Nachfrage sowie schwierige Produktionsbedingungen während der vierten Corona-Welle haben die Herma Gruppe im Geschäftsjahr 2021 stark gefordert. Der Umsatz stieg 380,8 auf 428,4 Millionen Euro.
„Die Fokussierung auf unsere Kernkompetenzen Haftmaterial, Etiketten und Etikettiermaschinen, die anhaltende Konzentration auf nachhaltiges Wachstum, die ausgeprägte Einsatzbereitschaft und Flexibilität unserer Mitarbeiter sowie nicht zuletzt die Investitionen der letzten Jahre in neue Fertigungen haben uns geholfen, in dieser turbulenten Zeit erfolgreich auf Kurs zu bleiben“, betonen die Geschäftsführer Sven Schneller und Dr. Guido Spachtholz. „Wir haben bewiesen, dass Herma selbst unter widrigen Umständen seine Position im Markt behaupten und in Teilen sogar ausbauen kann. Damit sind wir auch für weitere Unwägbarkeiten gewappnet.“
Die Entwicklung des Umsatzes der Herma Gruppe, der 2021 von 380,8 Millionen Euro auf 428,4 Millionen Euro gestiegen ist, betrachten Geschäftsführer Sven Schneller und Dr. Guido Spachtholz vor diesem Hintergrund mit gemischten Gefühlen: „Das Umsatzplus von 12,5 Prozent resultiert zum Großteil aus einem mengenmäßig gestiegenen Absatz, aber ist auch teilweise die Folge deutlich gestiegener Rohstoffkosten, etwa bei Papier, und deshalb unvermeidbarer Verkaufspreiserhöhungen in den Bereichen Haftmaterial und Etiketten. Die schwierige Beschaffungslage wirkte sich zum Teil belastend auf die Entwicklung des gleichwohl gestiegenen Ergebnisses aus. Wir sind stolz darauf, dass es Herma trotz dieser schwierigen Materialsituation im Großen und Ganzen gelungen ist, lieferfähig zu bleiben.“ Die Zahl der Mitarbeiter stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht an, sie lag am Jahresende bei 1.124 (im Vj. bei 1.106). Die Exportquote blieb mit 62,5 Prozent nahezu stabil gegenüber den 62,8 Prozent im Vorjahr.
Aufgrund von weiteren Nachholeffekten mit dem Abklingen der Corona-Pandemie dürfte die Nachfrage zunächst stabil bleiben, prognostiziert die Geschäftsführung. Aber die Rahmenbedingungen für 2022 würden nicht einfacher: „Die Folgen des Kriegs gegen die Ukraine können wir für Herma im Moment noch nicht in Gänze einschätzen. Unter anderem aufgrund eines inzwischen mehrmonatigen Streiks in zentralen Papierfabriken Finnlands bleibt die Versorgungssituation mit Papier weiterhin anspruchsvoll; wir hoffen, dass sich die Situation im Mai, spätestens im Juni in Summe wieder normalisiert. Auch die Energiepreise dürften noch einmal deutlich zulegen und dann auf hohem Niveau verharren.“ Für das laufende Geschäftsjahr planen Schneller und Dr. Spachtholz deshalb mit einem inflationsgetriebenen Umsatzplus im hohen einstelligen Bereich.
Wachstum in allen Geschäftsbereichen
Vor allem dank der neuen Fertigungskapazitäten, die unter anderem einen stärkeren Fokus auf Folienprodukte ermöglichen, konnte der Geschäftsbereich Haftmaterial den Wachstumskurs der letzten Jahre fortsetzen und das externe Mengenvolumen deutlich erhöhen. Ein Umsatz von 283,1 Millionen Euro bedeutete ein Plus von 17,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr (241,1 Millionen Euro). Der Geschäftsbereich Etiketten, zu dem sowohl klassische Büroetiketten und Schulbedarf als auch Industrieetiketten zählen, legte in Summe um 2,5 Prozent zu, von 82,6 Millionen Euro im Vorjahr auf jetzt 84,6 Millionen Euro. In den einzelnen Teilbereichen zeichneten sich allerdings unterschiedliche Tendenzen ab. Der Geschäftsbereich Etikettiermaschinen profitierte von seinem umfassenden Knowhow im Pharma- und Chemiebereich und wuchs um 6,8 Prozent, von 53,3 Mio. Euro im Vorjahr auf jetzt 56,9 Mio. Euro. Weitere Wachstumstreiber in diesem Bereich waren die gute Entwicklung in Deutschland, in der Tochtergesellschaft Herma US und das Servicegeschäft, wo Herma den Einsatz digitaler Angebote forciert.
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