ILM Offenbach 02.09.2025

PBS-Fachhandel mit verstärktem Interesse an Taschen

Rund 300 Marken aus knapp 30 Ländern präsentierten sich Ende August auf der Internationalen Lederwarenmesse in Offenbach. Die ILM bestätigte ihre Rolle als globale Leitmesse der Branche und zeigte Trends, Perspektiven und neue Impulse für den Handel.

Die ILM ist ein Fixpunkt in einer sich wandelnden Branche -  ein Pflichttermin für Einkäufer aus aller Welt.
Die ILM ist ein Fixpunkt in einer sich wandelnden Branche - ein Pflichttermin für Einkäufer aus aller Welt.

Vom 30. August bis 1. September 2025 fand in Offenbach die 162. Ausgabe der Internationalen Lederwarenmesse (ILM) statt. Die traditionsreiche Ordermesse für Taschen, Reisegepäck, Schulartikel und Accessoires lockte rund 300 Marken aus knapp 30 Ländern und bewies erneut ihre zentrale Rolle als weltweit wichtigste Plattform der Branche.

„Unsere Messe ist ein Fixpunkt in einer sich wandelnden Branche, ein Pflichttermin für Einkäufer aus aller Welt. Gerade in volatilen Zeiten bleibt die ILM ein Ort, an dem Verbindlichkeit, Vertrauen und klare Orientierung geschaffen werden“, resümiert Arnd Hinrich Kappe, Geschäftsführer der Messe Offenbach. „Kein anderes Format vereint ein derart breites Spektrum an Marken und Kollektionen in einem kompakten Umfeld.“

Neben ihrer Funktion als Orderplattform war die ILM erneut Branchentreffpunkt und Impulsgeber. In einer zunehmend digitalen Welt heben Aussteller wie Besucher die Bedeutung persönlicher Begegnungen hervor. „Eine Messe lebt, wenn sie zum Ort der Möglichkeiten wird“, betont Kappe. Damit beschreibt er den Anspruch der ILM, weit über die reine Produktschau hinaus ein Forum für Zukunftsfragen und Innovationen zu sein.

Die Atmosphäre auf dem Messegelände wurde durch flankierende Angebote wie Networking-Formate, After-Work-Veranstaltungen mit Live-Musik und kreative Marketingaktionen geprägt. „Gute Ideen seitens der Messe haben viele Menschen in die Halle gebracht und die Kreativität der Besucher angeregt“, sagt Dominique Großkurth vom nachhaltigen Label Got Bag.

Auch international war die Messe ein Anziehungspunkt. Die Rückkehr renommierter Marken zeigt den Stellenwert der Veranstaltung. „Wir sind nach acht Jahren zum ersten Mal wieder dabei und sehr zufrieden mit unserem Comeback. Die Messe bietet uns die Möglichkeit, den deutschen Markt erneut zu bearbeiten sowie internationale Kontakte zu pflegen und neu aufzubauen“, erklärte Matthias Deguigne vom Reisegepäck-Spezialisten Delsey. Jannice Boss vom Lifestyle-Label Bugatti ergänzt: „Die ILM ist und bleibt die Messe unserer Branche. Es gibt nichts Vergleichbares.“

Geopolitische Unsicherheiten und wirtschaftliche Schwankungen prägten zwar den Hintergrund, doch überwiegend blickten Aussteller und Einkäufer zuversichtlich in die kommenden Monate. „Wir können von Glück reden, dass unsere Branche diese starke Messe hat. In Offenbach geht es um das Zusammenkommen – und das macht einfach Spaß“, sagt Beate Jost, Leiterin Retail bei Jost.

Ein besonderes Highlight war erneut der Future Hub, das zentrale Forum für Austausch und Inspiration. Panel-Talks, Trendvorträge und praxisnahe Diskussionen boten Orientierung für die nächste Orderrunde.

Trends Frühjahr/Sommer 2026
Das kuratierte Marken-Portfolio der ILM lieferte klare Signale für die kommende Saison. Veloursleder prägt das Bild und unterstreicht mit seiner weichen Haptik die neue Lässigkeit, insbesondere in warmen Brauntönen. Pastellfarben und Naturtöne – allen voran Creme – bestimmen das modische Spektrum. Animal Prints behaupten ihre Stellung, wobei neben dem Leopardenmuster auch Kuh- und Zebra-Prints Akzente setzen.

Im Segment Reisegepäck und Outdoor stehen Leichtigkeit, Sicherheit und smarte Technologien im Vordergrund. Intelligente Koffer mit App-Steuerung und erweiterten Sicherheitsfunktionen sorgen für neue Kaufimpulse.

Stimmen zur Messe
Viele Aussteller unterstrichen die besondere Bedeutung der ILM. So sprach Eric Goldner von Harley Davidson von einem „Start für etwas Größeres“. Georg Picard von Picard verwies auf neue Kundengruppen aus dem Schreibwaren- und Schulbedarfsbereich. Brigitte Varvatsos von Heys lobte das Interesse an innovativen Koffern mit App-Funktionen, während Aleksandar Kusturic von Reisenthel verstärkte Social-Media-Aktivitäten als Wachstumstreiber hervorhob. „Für uns war es eine sehr gute Messe. Der Sonntag war irre – der Stand war voll von morgens an. Wir haben sehr gute Aufträge geschrieben und Händler mit einem hochwertigen Markenumfeld erreicht. Was ich noch anmerken möchte: Ein Termin nach dem Schulstart, also Mitte September, wäre besser”, erklärt Leonhard Roßkopf von Hama.

Auch kritische Stimmen wurden gehört. Stefan Bruder von Abro stellte fest: „Die Messe spiegelt die Konjunktur wider. Europa ist allgemein wirtschaftlich problematisch, aber Deutschland hat das geringste Wachstum. Das drückt auf die Stimmung. Wir brauchen eine wirtschaftliche Wende.“

Trotzdem überwog am Ende Optimismus. „Das war qualitativ eine hervorragende Messe. Alles, was Rang und Namen hat, war da“, resümierte Marcel Schröder von Fond of. „Unser Fazit: Die ILM bleibt der wichtigste Branchentreff.“

Die nächsten Termine stehen bereits fest: Die ILM #163 findet vom 7. bis 9. Februar 2026 statt, gefolgt von der ILM #164 vom 29. bis 31. August 2026. Damit bleibt Offenbach der internationale Treffpunkt für Taschen, Reisegepäck und Accessoires.
ilm-offenbach.de