DHL 07.10.2025

KI, Social Commerce und Nachhaltigkeit prägen den Onlinehandel

Eine aktuelle DHL-Studie zeigt: Unternehmen setzen 2025 im E-Commerce verstärkt auf künstliche Intelligenz, Social Media und nachhaltige Strategien. Wachstumstreiber bleiben Omnichannel-Vertrieb, Logistikqualität und internationale Expansion.

Social Commerce boomt: 87 Prozent der Unternehmen sind in verschiedenen sozialen Medien präsent, vor allem auf TikTok und Instagram.
Social Commerce boomt: 87 Prozent der Unternehmen sind in verschiedenen sozialen Medien präsent, vor allem auf TikTok und Instagram.© Foto: DHL

Der Onlinehandel wandelt sich rasant. Mit der ersten „Business Edition“ ihrer globalen E-Commerce-Trendreihe hat DHL eine umfangreiche Untersuchung zu den Strategien von 4.050 Unternehmen in 19 Märkten weltweit vorgelegt. Befragt wurden Händler aus Europa, Amerika und dem asiatisch-pazifischen Raum zu ihren aktuellen Erfolgsfaktoren, Vertriebsmodellen und Wachstumsaussichten.

Im Mittelpunkt der Analyse stehen drei Themen, die den E-Commerce 2025 maßgeblich prägen: der Einsatz künstlicher Intelligenz, der Verkauf über soziale Medien und die wachsende Bedeutung nachhaltiger Geschäftsmodelle.

Künstliche Intelligenz wird zum Standard
Fast jedes zweite Unternehmen setzt bereits auf KI-basierte Anwendungen, um Vertriebsprozesse effizienter zu gestalten. Bei B2C-Händlern liegt der Anteil bei 53 Prozent, bei B2B-Anbietern sogar bei 61 Prozent. Besonders verbreitet ist der Einsatz von KI in den Bereichen Personalisierung, Inhaltserstellung und Kundenservice. Händler nutzen automatisierte Tools, um Einkaufserlebnisse zu individualisieren, Produktempfehlungen zu optimieren oder Kundenanfragen in Echtzeit zu beantworten.

Auch im B2B-Bereich nimmt die Geschwindigkeit der Digitalisierung zu. 78 Prozent der Unternehmen erwarten wachsende Online-Umsätze über ihre eigenen Plattformen. KI wird zunehmend genutzt, um den hohen Erwartungen an Geschwindigkeit, Transparenz und Flexibilität zu entsprechen.

Social Commerce auf Wachstumskurs
Parallel dazu boomt der direkte Verkauf über soziale Medien. 87 Prozent der befragten Händler sind auf Plattformen wie TikTok und Instagram aktiv. 76 Prozent gehen davon aus, dass ihre Verkäufe dort in den nächsten fünf Jahren weiter wachsen werden. Damit entwickelt sich Social Commerce zu einem zentralen Bestandteil erfolgreicher Omnichannel-Strategien.

„Der Bericht bietet einen eindrucksvollen Überblick darüber, wie sich E-Commerce entwickelt – von KI-gesteuerter Personalisierung und Social-Media-Strategien bis hin zum Aufstieg von B2B und globalem Handel. Es geht nicht nur um Trends, es geht um Transformation und den Herzschlag des lokalen und globalen E-Commerce“, erklärt Pablo Ciano, CEO von DHL eCommerce. „Unternehmen wachsen schneller, verkaufen intelligenter und sehen Nachhaltigkeit wie nie zuvor als Priorität.“

Nachhaltigkeit als strategisches Muss
85 Prozent der befragten Unternehmen betonen, dass nachhaltige Prozesse unverzichtbar geworden sind. Viele Händler reduzieren den Einsatz von Plastik, fördern Wiederverkäufe und steigen auf zirkuläre Geschäftsmodelle um. Nachhaltigkeit wird dabei nicht mehr als Zusatz verstanden, sondern als Wettbewerbsvorteil – insbesondere im Hinblick auf das Markenimage und die Loyalität der Kundschaft.

Logistik als Schlüsselfaktor
Die Studie hebt hervor, dass die Logistik entscheidend für den Verkaufserfolg ist. 96 Prozent der Händler sehen ihr Logistikangebot als zentralen Erfolgsfaktor im Checkout-Prozess. 86 Prozent geben an, dass kostenlose Lieferung und Rücksendungen die Umsätze messbar steigern. Vor allem große und mittelständische Unternehmen setzen zunehmend auf Abholorte wie Packstationen oder Partnerfilialen: 96 Prozent nennen sie als wichtigen Baustein zur Kundenbindung. Selbst 53 Prozent der Einzelunternehmer geben an, darauf angewiesen zu sein.

Grenzüberschreitender Handel und Plattformvielfalt
Internationalisierung bleibt ein klarer Wachstumstreiber. 64 Prozent der befragten Händler verkaufen bereits über Ländergrenzen hinweg. Bei großen Unternehmen liegt dieser Anteil bei 88 Prozent, bei mittelständischen bei 85 Prozent. Viele nutzen den europäischen Import-One-Stop-Shop (IOSS) und EORI-Identifikationsnummern, um ihre Zoll- und Lieferprozesse zu vereinfachen. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen nutzt zudem DDP-Incoterms („Delivered Duty Paid“) für reibungslose Abläufe.

Die Plattformstrategie spielt ebenfalls eine zentrale Rolle: 63 Prozent der Onlinehändler verkaufen auf drei oder mehr Plattformen gleichzeitig. 68 Prozent sind auf Amazon aktiv, während Social Media für nahezu alle Händler ein wichtiger Vertriebskanal ist.

Neue Geschäftsmodelle und Konsumtrends
Auch in der Kundenbindung zeichnen sich Veränderungen ab. 52 Prozent der Unternehmen bieten Produktabonnements an, 14 Prozent Abonnements für Lieferung und Rücksendungen. Dadurch wird die Kundenbindung langfristig gestärkt.

Ein weiterer Trend: Der Black Friday bleibt zentral für den Jahresumsatz. 84 Prozent der Händler werden 2025 daran teilnehmen, 60 Prozent rechnen mit Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr. Kleine Händler und Einzelunternehmer zeigen sich dabei vorsichtiger – hier erwarten nur 48 Prozent ein Wachstum.

Beim Konsumverhalten zeigt sich ein Generationenwechsel. Generation Z und Millennials dominieren die wöchentlichen Online-Käufe, während Generation Alpha zunehmend über das Kaufverhalten in Haushalten mitentscheidet.

Ausblick auf das Jahresendgeschäft
Mit Blick auf die Hauptsaison rund um den Black Friday und das Weihnachtsgeschäft zeigt der Bericht, dass Unternehmen weltweit in Geschwindigkeit, Vertrauen und Personalisierung investieren. E-Commerce-Erfolg bedeutet 2025, auf allen relevanten Kanälen präsent zu sein und Kundenbedürfnisse über KI und datenbasierte Strategien präzise zu bedienen.

Der DHL-Bericht deckt 19 Themenbereiche ab – von globalem Handel über Omnichannel-Modelle bis hin zu neuen Lieferstrategien. Infografiken und regionale Detaildaten stellt DHL auf Anfrage für Medien zur Verfügung. Alle wichtigen Erkenntnisse und den gesamten Report finden Sie unter: dhl.com/reports