ifo Institut 03.11.2025
Einzelhandel sieht keine schnelle Erholung
Laut ifo Institut bleibt die Stimmung im deutschen Einzelhandel gedämpft. Trotz leichter Verbesserungen bei der aktuellen Lage rechnen viele Händler mit schwierigen Monaten – auch über das Jahr 2025 hinaus.

Das ifo Geschäftsklima im Einzelhandel ist im Oktober leicht auf minus 23,2 Punkte gestiegen, nach minus 23,8 Punkten im September. Zwar beurteilen die Unternehmen ihre aktuelle Lage etwas besser, insgesamt bleibt die Stimmung aber schwach. „Das Geschäftsklima bei den Einzelhändlern bewegt sich auf niedrigem Niveau seitwärts“, sagt ifo-Experte Patrick Höppner. „Besonders die Erwartungen bleiben eingetrübt. Viele Händler gehen davon aus, dass die Geschäftssituation bis ins Jahr 2026 sehr herausfordernd bleiben wird.“
Im Detail zeigt sich ein gemischtes Bild: Während sich die Stimmung in den Möbelhäusern und Baumärkten leicht verbessert hat, hat sie sich im Bekleidungseinzelhandel erneut verschlechtert. Mehr als die Hälfte der befragten Händler berichtete von einer spürbaren Kaufzurückhaltung bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern.
Besonders im stationären Handel blieb die Kundenfrequenz im dritten Quartal unterdurchschnittlich. 45,3 Prozent der Einzelhändler meldeten weniger Kundschaft als saisonüblich. „Die Online-Shops der Einzelhändler waren etwas besser besucht“, erklärt Höppner. „Dort registrierten nur 23,7 Prozent der Händler weniger Klicks als im üblichen Verlauf.“
Auch beim Thema Preise zeichnet sich ein leichter Aufwärtstrend ab. Der Indikator für die Preiserwartungen stieg im Oktober auf 25,9 Punkte. Vor allem Möbelhäuser und Lebensmitteleinzelhändler planen häufiger als der Durchschnitt, ihre Verkaufspreise in den kommenden Monaten zu erhöhen.
Herausfordernd bleibt die Personalsituation: Rund 25,4 Prozent der Einzelhändler nennen den Fachkräftemangel als ernstes Problem. Zusätzlich berichten 6,8 Prozent von Finanzierungsschwierigkeiten – ein Wert, der sich im Vergleich zu den Vormonaten kaum verändert hat.
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