Herlitz AG 10.06.2011
Herlitz sieht trotz schlechter Zahlen Sanierungsfortschritte
Der scheidende Herlitz-Vorstandsvorsitzende Jan von Schuckmann hat am Freitag seine letzte Hauptversammlung geleitet. Schuckmann scheidet zum Jahresende aus, nachdem er neun Jahre für den Berliner Schreibwarenhersteller tätig war.

Vier Jahre hatte der Vorstandschef Jan von Schuckmann beim Schreibwarenhersteller Herlitz Zeit, das Unternehmen, das mittlerweile zu 70 Prozent der malaysischen Pelikan-Gruppe gehört, zu sanieren. Was den Zustand des Konzerns mit seinen Standorten in Berlin, Falkensee (Havelland) und Peitz (Spree-Neiße) betrifft, ist sein Auftrag offenbar erfüllt. Das Unternehmen sei wesentlich „schlanker und fokussierter aufgestellt”, bescheinigte Aufsichtsratschef Georg C. Domizlaff auf der Hauptversammlung dem scheidenden Firmenchef.
Der Umsatz sank durch eine weitere Konzentration auf das Kerngeschäft gegenüber 2009 um zehn Prozent auf 233,8 Millionen Euro. Während die Einnahmen im Inland stabil blieben, brach der Auslandsumsatz wegen des Verkaufs einer Produktionsstätte in Tschechien um rund 40 Prozent ein. Das Ergebnis vor Steuern rutschte nach einem Plus von 687 000 Euro im Vorjahr mit 3,5 Millionen Euro ins Minus. Zudem wurden rund 200 der 2009 noch 1900 Arbeitsplätze abgebaut.
Das erste Quartal 2011 zeigt allerdings leichte Besserung: Der Umsatz hat sich im Inland und Osteuropa weiter stabilisiert. „Herlitz stand seit Jahren finanziell nicht so gut da”, zog von Schuckmann letztlich ein positives Resumee. Die Eigenkapitalquote liege bei soliden 34 Prozent und das Vorratsvermögen reiche, um dem Konzern „eine gute Bodenplatte für Investitionen” zu bieten.
Der designierte Vorstandschef Thomas Hübner, der Herlitz seit 14 Jahren verbunden ist, gab sich überzeugt vom eingeschlagenen Weg der Konzentration auf qualitative Markenprodukte. Er räumte ein, dass „dieser Prozess länger dauert als erwartet”. Positive Effekte sieht Hübner in der Kooperation zwischen Pelikan und Herlitz im Ausland. So schaffe Pelikan für Herlitz Marktzugänge in Italien und Spanien, während Herlitz dem für seine Füller bekannten Schwesterunternehmen in Polen behilflich sei. www.herlitz.de