Office Centre 11.02.2022

Corona stürzt Office Centre in finanzelle Krise

Bereits im September 2019 hatte Staples Solutions B.V. sein deutsches Retail- und Online-Geschäft an die New Office Centre GmbH verkauft, die wiederum ist Teil der New Office Centre Beheer B.V. Unternehmensgruppe. Jetzt hat das Unternehmen in den Niederlanden ein außergerichtliches Insolvenzverfahren beantragt.

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Office Centre Beheer B.V. (die Muttergesellschaft von Office Center Niederlanden und Deutschland) sowie die New Office Centre B.V. (verantwortlich für das operative Geschäft in den Niederlanden) haben ein außergerichtliches Insolvenzverfahren (WHOA) beantragt, wie aus einem Schreiben an die Gläubiger hervorgeht. Mit dem niederländischen WHOA-Verfahren soll die Fortführung eines Unternehmens gesichert werden. Dazu muss eine Mehrheit der Gläubiger dem Sanierungsplans zustimmen. Unter diesen Voraussetzungen muss die Leitung des Unternehmens nicht an einen Insolvenzverwalter abgegeben werden.

Erste finanzielle Probleme des Bürobedarfsanbieters Office Centrre in Almere wurden durch den Fußballverein FC Groningen öffentlich. Nach Angaben des Eredivisie-Clubs, der höchsten Fußball-Liga des niederländischen Fußball-Verbandes, sei der Hauptsponsor Office Centre seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen und habe dadurch seinen Sponsoringvertrag nicht mehr erfüllen können. Dieser sei zwar bereits ausgelaufen, würde aber noch bis zur Saison 2022/2023 laufen.

Wie Office Centre in seinem Schreiben weiter erläuterte, werde die Gruppe durch die Umstrukturierung der Schulden weiter arbeiten können. Und weiter: “Mit der freigesetzten Liquidität können finanzielle Verpflichtungen beglichen und Kosten gesenkt werden. Es gibt eine Zukunftsperspektive für das Unternehmen unter normalen Marktbedingungen und wenn dem Unternehmen die Zeit gegeben wird, seine Omni-Channel-Strategie zu verwirklichen. Aber das Überleben der NOCB ist nur möglich, wenn wir durch eine Einigung mit den Gläubigern eine neue finanzielle Situation geschaffen haben.”

Zuerst hatte das niederländische Magazin KBM über das Gläubigerschreiben berichtet und auch die Gründe aufgeführt, die zur aktuellen Krise des Unternehmens geführt hätten: “Die strengen und langfristigen Corona-Maßnahmen, die Unternehmen in den Niederlanden und Deutschland auferlegt werden, haben zu einem starken Rückgang der Ladenbesuche bei Office Center und damit des Umsatzes geführt. Die wochenlange Schließung stationärer Geschäfte in Deutschland hatten einen sehr negativen Einfluss auf unsere Finanzergebnisse. Diese Situation wurde durch die Corona-Maßnahmen in den Niederlanden noch weiter verschlimmert. Die Office Centre Webshops konnten diesen großen Umsatzverlust nicht ausreichend kompensieren. Dies hat zu akuten Liquiditätsengpässen geführt – auch aufgrund stark eingeschränkter Handelskredite. Die Corona-Maßnahmen Anfang 2020 und Dezember 2021 sowie Januar 2022 waren schließlich zu drastisch. Die finanzielle Situation hat sich dann als deutlich ernster herausgestellt als erwartet.” Auf Anfragen hat das Unternehmen bisher nicht reagiert.
www.officecentre.nl
www.staples.de